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Ben ist auf die schiefe Bahn geraten. Immer wieder überfällt er Leute, zieht sie ab und schreckt vor körper-licher Gewalt nicht zurück. Seine Taten haben bald Konsequenzen: Ben landet im Jugendknast. Doch Reue zeigt er keine. Der Sozialarbeiter Niklas bietet ihm die Chance auf einen Neuanfang. Ben soll sich in einer Einrichtung des freien Vollzugs bewähren. Zunächst lehnt er vehement ab. Schließlich willigt er doch ein.

 

Ben wird der Neuling im „Waldhaus“. Es gibt weder Zäune noch Mauern, dafür aber einen straffen Tagesablauf, unendlich viele Regeln und ein Bewertungssystem, durch das man sich in der Hierarchie nach oben arbeiten kann. Helfen soll ihm dabei Tobi, sein Zimmernachbar, der ihn anleitet und gleichzeitig überwacht. In der familiären Wohngemeinschaft stellt Ben sich quer, missachtet Vorschriften und mischt das Gruppengefüge auf. Als einer aus der Gruppe nach einem aggressiven Ausbruch zurück ins Gefängnis muss, wird Ben klar, dass er aufpassen muss. Denn in den Knast will er auf keinen Fall mehr.

 

Ben beginnt, sich auf das Projekt einzulassen, lernt Praktikantin Mariana kennen und kommt mehr und mehr in der Gemeinschaft an. Doch als Niklas’ Frau Eva, die Hausmutter der Einrichtung, von einer Kur zurückkommt, ist er geschockt. Sie ist das Opfer einer seiner brutalen Überfälle, welcher nie aufgedeckt wurde. Für ihn beginnt ein Versteckspiel, bei dem er jederzeit damit rechnen muss, von Eva erkannt zu werden. Für Eva wiederum wird jeder neue Tag zu einer kräftezehrenden Herausforderung. Je mehr sie versucht das Vergangene zu vergessen, umso mehr nimmt es sie ein. Niklas sorgt sich zunehmend um seine Frau. Und Ben fällt es immer schwerer, sein Geheimnis zu bewahren. Denn er erfährt, welche dramatischen Konsequenzen sein Überfall für Eva hatte. Auch Tobi bemerkt Bens Veränderung und beginnt zu ahnen. Aber er schweigt und deckt Ben.

 

Doch dann schöpft Eva Verdacht. Als der sich bestätigt, scheint für Ben die Situation ausweglos. Sowohl für ihn als auch für Eva bricht eine Welt zusammen. Ben fühlt das erste Mal die schmerzhafte Hilflosigkeit eines Schuldigen, ein Gewissen, und Eva die nie gekannte Schwäche eines Opfers, das vergeben will, aber nicht kann. Dinge, an die sie früher glaubte, verlieren jetzt ihren Wert. Für beide wird das Zusammenleben zur Grenzerfahrung und keiner weiß, wie es enden wird.


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